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Fieber messen – So machen Sie es richtig

24 Nov, 2022

Die Stirn glüht, die Füße sind kalt und allgemeine Müdigkeit macht sich breit: Fiebrige Infekte treffen jeden mal – gerade kleine Kinder haben häufig über Nacht eine erhöhte Temperatur, lassen das Messen mit einem Fieberthermometer aber nur ungern über sich ergehen. Doch wieso werden überhaupt unterschiedliche Messarten angewandt und was sind ihre Vor- und Nachteile? In diesem Beitrag unseres Ratgebers erfahren Sie, welche verschiedenen Methoden des Fiebermessens es gibt, wie genau sie sind und für welche Situationen sie sich eignen.

Was ist Fieber?

Fieber ist keine Krankheit, sondern ein Mechanismus des Körpers, die Abwehrkräfte zu aktivieren. Wird eine Infektion ausgelöst und wahrgenommen, reagiert das Immunsystem mit einer schnellen Antwort: Die Körperkerntemperatur erhöht sich und der Kreislauf kommt in Schwung, um Abwehrstoffe zu produzieren. Der Stoffwechsel arbeitet auf Hochtouren und das Blut fließt in Richtung Körpermitte. Aus diesem Grund treten trotz erhöhter Temperatur Begleitsymptome wie kalte Hände und Füße, Schüttelfrost und blasse Haut auf. Ebenso kann es zu Müdigkeit und Appetitlosigkeit kommen. Der gesamte Organismus stellt sich auf die Abwehr der Krankheitserreger ein und schraubt die übrigen Prozesse herunter, um Energie zu sparen.

Die normale Körpertemperatur eines gesunden Menschen liegt zwischen 36 und 37 Grad Celsius. Von erhöhter Temperatur spricht man bereits ab 37,5 Grad, von Fieber ab 38 Grad. Erhöhte Temperatur oder leichtes Fieber sind meist kein Grund zur Sorge. Gerade bei Kindern treten kurze fiebrige Phasen häufig auf und verschwinden auch schnell wieder. Handelt es sich jedoch um hohes Fieber (ab 39 Grad) kann es für den Menschen gefährlich werden. In diesem Fall sollten Sie ärztliche Beratung einholen und das Fieber senken. 

Die verschiedenen Arten Fieber zu messen

Verschiedene Messarten haben unterschiedliche Vor- und Nachteile: Besonders kleine Kinder haben bei der Messung im Mund häufig Schwierigkeiten, da sie lange still halten und den Mund geschlossen lassen müssen. Somit ist es vorteilhaft, auf andere Körperstellen zurückgreifen zu können. Je nach Stelle kann die Messung allerdings ungenauer werden und mehr oder weniger stark von der eigentlichen Kerntemperatur abweichen. 

Orale Messung - im Mund

Die orale Messung bestimmt die Temperatur unter der Zunge. Hierbei ist zu beachten, dass zehn Minuten vor dem Messen nichts mehr gegessen und getrunken und der Mund möglichst geschlossen gehalten wird. Heiße oder kalte Getränke und Speisen können das Ergebnis verfälschen. Während der Messung ist das Thermometer unter der Zunge still zu halten und der Mund sollte geschlossen bleiben. Die Messgenauigkeit ist gut, denn in der Regel weicht die Temperatur nur um maximal 0,5 Grad ab. Die Methode eignet sich nicht bei starken Erkältungen, da während der Messung durch die Nase geatmet werden muss.

Rektale Messung - im After

Bei der rektalen Messung wird das Fieberthermometer ungefähr ein bis zwei Zentimeter in den After eingeführt. Bei Schwierigkeiten kann eine fetthaltige Creme verwendet werden. Gerade für kritische Fieberverläufe eignet sich diese Art des Fiebermessens, da sie eine sehr genaue Messung ermöglicht. Reinigen Sie das Thermometer im Anschluss.

Aurikuläre Messung - im Ohr

Die Messung im Ohr bzw. aurikuläre Messung erfordert ein spezielles Infrarot-Thermometer, um die Temperatur im Ohr zu erfassen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das Messen im Ohr ist weniger invasiv als an anderen Körperstellen und wird meist als angenehmer wahrgenommen. Die Temperatur kann jedoch nicht so genau bestimmt werden wie bei der oralen oder rektalen Methode.

Axillare Messung - unter der Achsel

Eine einfache Art zu messen stellt die axillare Methode dar: Die Spitze des Thermometers wird unter den Arm in die Achselhöhle geklemmt. Der Arm muss während der Messung ruhig gehalten werden. Die gemessenen Werte können allerdings bis zu zwei Grad Abweichung aufweisen.

Kontaktlose Messung auf der Stirn

Besonders bei schlafenden Patienten oder Kindern ist die kontaktlose Messung eine nützliche Alternative zur Erkennung von Fieber. Die Temperatur auf der Stirn wird mit einem Infrarot-Thermometer gemessen. Sie weicht oft um bis zu zwei Grad von der Kerntemperatur ab, daher sollte im Falle einer Erhöhung im Anschluss die Messung mit einem digitalen Thermometer erfolgen, um die genaue Gradzahl zu bestimmen. Die Infrarotmessung eignet sich für einen ersten Eindruck ohne direkten Kontakt und wird teilweise sogar an Flughäfen verwendet.

Fieber richtig messen

Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, müssen beim Fiebermessen einige Dinge beachtet werden. Zum einen ist es wichtig, die Temperatur nicht nur einmal, sondern regelmäßig zu messen und somit den Verlauf des Fiebers, auch Fieberkurve genannt, im Auge zu behalten. Zum anderen können Sie eine erhöhte Körpertemperatur nur erkennen, wenn Sie das Fieberthermometer richtig einsetzen. Lesen Sie die Anleitung Ihres Thermometers sorgfältig durch und halten Sie sich an die Angaben. Bei digitalen Thermometern: Brechen Sie die Messung nicht ab, bevor das akustische Signal ertönt. Erst dann ist die Messung abgeschlossen und die Temperatur eindeutig.

Die Körpertemperatur ist nicht an jeder Stelle des Körpers gleich hoch (siehe Grafik unten), daher gibt es unterschiedliche Methoden, sie zu messen. Zusätzlich variiert die Temperatur oft im Verlauf des Tages: Meist ist sie nachmittags und abends höher als morgens. Beachten Sie dies, wenn Sie die Temperatur nehmen und führen Sie am besten Buch darüber, wie die Fieberkurve verläuft. Diese Informationen sind besonders wichtig, wenn ein Arzt konsultiert wird. 

Wichtige Punkte zum Fiebermessen in Kürze:

  • Temperatur regelmäßig messen
  • Auf Tageszeit achten  (morgens und abends)
  • Immer an der gleichen Stelle messen
  • Verlauf notieren

Um festzustellen, ob erhöhte Temperatur oder Fieber vorliegt, sehen Sie hier die durchschnittliche Kerntemperatur von gesunden Menschen an verschiedenen Körperstellen:

Welche Arten von Thermometern gibt es?

Beachten Sie, dass nicht alle Thermometer auch für alle Körperstellen geeignet sind! Für die Messung im Mund, unter der Achsel oder im After eignen sich digitale Thermometer am besten. Sie zeigen per Display die genaue Temperatur an und verhindern so Fehlablesungen. Glasthermometer müssen selbst abgelesen werden und bergen somit die Gefahr, eine abweichende Temperatur zu erhalten. Für die Messung im Ohr gibt es spezielle Thermometer, die eine dickere Spitze haben und die Temperatur mit Infrarotstrahlung messen. Auch das kontaktlose Stirnthermometer ist ein Infrarotthermometer

Fazit: Die genaueste Methode zur Fiebermessung

Bei Erwachsenen wie Kindern gilt: Das genaueste Ergebnis liefert die rektale Messung. Zur Feststellung einer erhöhten Körpertemperatur können alle Thermometer und Körperstellen gute Anhaltspunkte geben, für eine genaue Bestimmung empfiehlt sich jedoch die Messung im After mit einem Digitalthermometer. Daraufhin folgt in der Genauigkeit die orale Messung, welche bei richtiger Anwendung ebenfalls sehr aussagekräftig ist. Ergebnisse von Messungen im Ohr, in der Achselhöhle und auf der Stirn sollten nur unter Vorbehalt betrachtet und möglichst mit einer anderen Methode verglichen werden. Gerade bei Fieber kann ein Unterschied von nur einem Grad die Überschreitung der Grenze zur gefährlich erhöhten Temperatur bedeuten. Konsultieren Sie daher bei Verdacht auf hohes Fieber medizinisches Fachpersonal.

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Häufig gestellte Fragen

Ab wann hat man Fieber?

Ab 37,5 Grad wird von erhöhter Temperatur gesprochen. Fieber beginnt bei 38 Grad, was häufig noch kein Grund zur Sorge ist. Bei hohem Fieber, also ab 39 Grad Körpertemperatur, sollte ein Arzt konsultiert werden.

Was passiert bei Fieber?

Fieber bei generell gesunden Menschen ist ein Zeichen, dass der Körper sich gegen Krankheitserreger wehrt und daher erstmal kein Grund zur Sorge. Wird es jedoch zu hoch, kann es zu Austrocknung, Flüssigkeitsmangel und im schlimmsten Fall zu Fehlfunktionen der Organe führen.

Wann ist Fieber gefährlich?

Ab 40 Grad kann Fieber lebensbedrohlich werden. Rufen Sie einen Arzt oder fahren Sie die betroffene Person ins Krankenhaus.



 

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